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News

FN-Umfrage zur finanziellen Lage von Reitschulen, Betrieben und Vereinen und unser Schreiben an die Wirtschaftsministerin

von Miriam Abel

Wie groß ist der Notstand in Vereinen und Betrieben mit Schulpferden? Diese Frage und etliche mehr legte die Deutsche Reiterliche Vereinigung bis 22. Februar 2021 vor, um die Situation in den Vereinen in Deutschland im Zuge der Corona-Pandemie beschreiben zu können. Um gegenüber der Politik den bundesweiten Ernst der Lage in den Reitschulen mit Daten zu belegen und die Freigabe für Gruppenunterricht unter Hygienebedingungen zu erreichen, bat die FN alle betroffenen Vereine und Betriebe an einer anonymisierten Kurz-Umfrage teilzunehmen.

Das Schreiben an die Baden-Württembergische Wirtschaftsministerin Frau Hoffmeister-Kraut finden Sie im Anhang als Download.

Miriam Abel, Geschäftsführerin des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg hat die FN-Zahlen untersucht und als Ergebnis auf Baden-Württemberg bezogen festgestellt: 398 Teilnehmer aus dem Baden-Württemberg haben die Umfrage beantwortet. Aufgeschlüsselt ergibt sich folgendes Bild: 176 Vereine, 187 Pferdebetrieb/Reitschulen und 35 Pferdebetriebe/landwirtschaftliche Betriebe haben die Fragen der FN beantwortet. Davon sind im Pferdesportverband Baden-Württemberg 321 (165 Vereine, 128 Reitschulen, 28 landwirtschaftliche Betriebe) organisiert. Die Zahl der Schulpferde im Verbandsgebiet ist stolz: 3.345 Schul/Voltigierpferde. Davon stehen 1.116 in Vereinen, 1.902 in Reitschulen und 313 auf landwirtschaftlichen Betrieben.
 
Die Hilfsprogramme der Regierungen sind 321 Teilnehmern bekannt, 77 kannten diese nicht. Unterstützung beantragt haben insgesamt 190 Teilnehmer, davon 83 Vereine, 95 Reitschulen, 12 landwirtschaftliche Betriebe. 208 stellten bisher keinen Antrag; das sind 93 Vereine, 92 Reitschulen und 23 landwirtschaftliche Betriebe. Bisher gab es bewilligte Unterstützung für insgesamt 105 Antragsteller. Darunter sind 50 Vereine, 51 Reitschulen und 4 landwirtschaftliche Betriebe. 82 bekamen keine Unterstützung bewilligt, also 31 Vereine, 43 Reitschulen und 8 landwirtschaftliche Be-triebe.
 
Wie bedroht ist das Angebot mit Schul- und oder Voltigierpferden? Ein weitere, sehr wichtige Erkenntnis brachte die Frage: Ist das Schulpferde- und/oder Voltigierpferdeangebot akut in seiner Existenz gefährdet? 93 Teilnehmer der Umfrage beantworteten dies mit „ja“ bezogen auf den Schulpferdebetrieb. Das heißt, 35 Vereine, 50 Reitschulen und 8 landwirtschaftliche Betriebe sehen diesen Zweig in seiner Existenz gefährdet. Dem gegenüber stehen 94 Teilnehmer der Umfrage aus dem Lande ihren gesamten Verein bzw. Betrieb als gefährdet an: 31 Vereine, 50 Reitschulen und 13 landwirtschaftliche Betriebe. 19 Teilnehmer sahen keine Existenznot und gaben an, dass der „wirtschaftliche Schaden vom Verein/ Betrieb wahrscheinlich gut zu überstehen sei (11 Vereine, 6 Reitschulen, 2 landwirtschaftliche Betriebe). Weitere 189 Umfrageteilnehmer gaben an, derzeit keine Existenzgefahr zu sehen. Die Situation wird aber als schwierig beschrieben jedoch nicht als existenzgefährdend von 97 Vereinen, 80 Reitschulen und 12 landwirtschaftlichen Betrieben.
 
Eine weitere Frage lautete: „Sofern die Situation bereits existenzbedrohend ist: bitte geben Sie eine Einschätzung ab.“ 103 Vereine/Betriebe gaben an, nur noch weniger als 3 Monate zu überstehen, das sind immerhin 25 Vereine, 67 Reitschulen und 12 landwirtschaftliche Betriebe. 37 Vereine/Betriebe gaben an, nur noch weniger als 6 Monate zu überstehen: 25 Vereine, 9 Reitschulen, 3 landwirtschaftliche Betriebe. 26 Vereine/ Betriebe stehen laut der Umfrage vor dem baldigen Ende, sie schätzen ihre Existenz auf weniger als 4 Wochen ein: 6 Vereine, 18 Reitschulen, 2 landwirtschaftliche Betriebe.
 
Eine weitere schwerwiegende Frage lautete: „Sind die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie so gravierend, dass die Schul-/Voltigierpferde abgegeben werden müssen? Erschrecken hoch ist die Zahl der Vereine/Betriebe, die dieses Damoklesschwert über sich schweben sehen: 133 Teilnehmer der Umfrage sagten, Schul- und/oder Voltigierpferde verkaufen zu müssen: 41 Vereine, 79 Reitschulen, 13 landwirtschaftliche Betriebe. Hoffnungsvoll erscheint die Tatsache, dass 258 einen Verkauf ihrer Pferde verneinten: 129 Vereine, 107 Reitschulen und 22 landwirtschaftliche Betriebe.
 
Die FN fragte auch nach der Anzahl der bisher abgeschaffter Schul- und/oder Voltigierpferde: 716 Tiere mussten von Baden-Württemberger Vereinen und Betrieben bereits veräußert werden. Das heißt konkret: 95 Pferde/ Ponys in Vereinen, 443 in Reitschulen und 180 in landwirtschaftliche Betrieb wurden bereits verkauft oder abgegeben.

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